Chronik

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Die Gründung der Wasserwacht Hersbruck geht auf das Jahr 1946 zurück.

Es fanden zu jener Zeit freiwillige Schwimmer zueinander, die an einladenden Uferbereichen der Pegnitz nahe Reichenschwand, Henfenfeld und Hersbruck sowie am Oberlauf des Flusses bei Eschenbach und Vorra, Badende beaufsichtigten. Als „Rettungsgerät“ diente seinerzeit ein schwimmfähiger Reifen, der dem Bedürftigen zugeworfen wurde. 

1950 erfuhr die Ortsgruppe ihre erste Organisationsstruktur, nachdem die Führungskräfte durch Wahl bestimmt wurden. Da sich der Badebetrieb von den Flußauen mehr und mehr in das städtische Strudelbad verlagerte, entstand dort ein regelmäßiger Wachdienst durch Mitglieder, die eine Rettungsschwimmausbildung erfolgreich abgeschlossen hatten.

Die erste Bewährungsprobe absolvierte die noch junge Gemeinschaft beim Strandfest im Freibad, zu dem am 04.06.1950 wassersportliche Vorführungen durch Rettungsschwimmer Anklang fanden. Durch stete Entwicklung der Ausbildung in Verbindung mit Öffentlichkeitsarbeit, zählte die Ortsgruppe bereits 10 Jahre nach ihrer Gründung schon etwa 100 Mitglieder, zu deren Aufgaben nun auch Naturschutzstreifgänge gehören. In jener Zeit konnten durch Fördermitglieder auch die ersten technischen Geräte beschafft werden. 


Im zweiten Jahrzehnt der Gründung erlangte die Ausbildung in Erster Hilfe größere Bedeutung, nachdem Wiederbelebungsmaßnahmen Teil der wiederkehrenden Schulungen wurden. Des Weiteren bot man der Bevölkerung in Abständen Schwimmkurse für Erwachsene und Kinder als auch für Behinderte an. Das erste Hallenbad in der Region ermöglichte ab 1967 in Happurg ganzjährige Trainingsmöglichkeiten. 

In den 1970-er Jahren wurde unser erstes Rettungsboot mit Handruderantrieb in den Dienst gestellt, um die weiterhin betreuten Flussbäder besser überwachen zu können. Weitere Aufgaben wurden der Ortsgruppe angetragen und so fuhr unser erstes Einsatzfahrzeug, ein Ford Transit auch ab 1975 zur Betreuung von Segelregatten an den Stausee. Auch ein Schlauchboot mit Außenbordmotor gehörte jetzt zum Bestand der Ausrüstung. Ende des Jahrzehnts bezog man am umgestalteten Baggersee bei Happurg eine neu gebaute Wachstation, die auch Übernachtungen zuließ. Im darauffolgenden Jahr nahm die Ortsgruppe ihr erstes Hartschalenboot zur Betreuung des Bagger- und Stausees stolz in Empfang. In Verbindung dazu erhielten wir 1983 auch unser erstes, fabrikneues Fahrzeug.

Auch unser Maskottchen, der „KOKO“, der heute noch beständig viele Fahnen, Pullis, T-shirts ziert, erlebte damals die Geburtstunde durch Künstlerhand. Durch besonders engagierte junge Erwachsene der Wasserwacht erfuhr die Jugendarbeit ab dieser Periode den Zulauf vieler Kinder und Jugendliche, zumal das Eintrittsalter für Mitglieder über die Jahre mehrfach gesenkt wurde. Von nun an nehmen verschiedene Altersgruppen auch regelmäßig an wiederkehrenden Wettbewerben des Verbandes teil und hatten bei ihrer Rückkehr oftmals Pokale mit im Gepäck.

Die Ausbildung an Land erreichte mit Einführung der Sanitätsausbildung ihren bisherigen Höhepunkt.

Im Verlauf der Zeit präsentierte sich die Ortsgruppe, deren Mitgliederzahl 1989 bei 250 lag mit Vorführungen im Rettungsschwimmen, Umgang mit Rettungsgeräten und Erster Hilfe bei verschiedensten Veranstaltungen und Jubiläen.

Mitte der 1990-er Jahre stellte die Wasserwacht Hersbruck ein zweites Fahrzeug in den Dienst, der die all notwendigen Ausrüstungsgegenstände einer neu geschaffenen Schnelleinsatzgruppe transportiert. Von nun an sind die ehrenamtlichen Mitglieder die dieser Gruppe angehören im Notfall praktisch rund um die Uhr erreichbar.

Um auch bei Extremsituationen gewappnet zu sein, nehmen viele Einsatzkräfte an Veranstaltungen in den Wintermonaten teil, die es erforderlich machen, in einem Neoprenanzug mehrere Kilometer in eiskaltem Wasser zurück zu legen.

Die größte Herausforderung der Ortsgruppe bis dato wurde durch Beteiligung bei dem Hochwassereinsatz im Sommer 2002 in Sachsen gemeistert. Während viele Kräfte dort in Aktion waren, musste in der Heimat der Dienst an Baggersee und im Strudelbad reibungslos gewährleistet werden.

Nach der Schließung unseres alten Hallenbades, in dem wir dreißig Jahre trainieren und üben konnten, fanden wir uns 2004 schnell in den weitläufigen Hallen der neu entstandenen Therme zurecht und können seither dort unsere Programmvielfalt der Öffentlichkeit und unseren Mitgliedern anbieten.

In aktueller Zeit werden unsere breit angelegten Aufgabenbereiche durch erweiterte Dienste zur Bewältigung von Aktionsprogrammen die in Verbindung mit Wasser stehen, ergänzt.