ELRD-Einsatzbericht

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Schnaittach , Brand Hackschnitzelheizung
Einsatzzeit: 17.08.22, 19:52 bis 22:07 Uhr
Autor: März BRK

Einsatzreicher Dienst für den ELRD Nürnberger Land

Einen einsatzreichen Dienst hatte der diensthabende Einsatzleiter Rettungsdienst am Spätabend des Mittwochs, 17. August 2022, hinter sich.

Morgens gegen 09:30 Uhr ereignete sich im Schnaittacher Ortsteil Freiröttenbach ein folgenschwerer Waldunfall, bei welchem ein 85-jähriger Waldarbeiter schwer am Bein verletzt wurde.
Die Intergrierte Leitstelle alarmierte mit dem Stichwort „Waldunfall mit eingeklemmter Person“ neben den örtlich zuständigen Feuerwehren aus Freiröttenbach, Hüttenbach, Schnaittach und Lauf ebenso zwei RTWs, einen Notarzt, Einsatzkräfte der Bergwacht, sowie den diensthabenden ELRD. Auf Anfahrt wurde nach Rücksprache mit der Leitstelle für die anrückenden Kräfte ein Bereitstellungsraum auf einer Lichtung vor dem Wald definiert. Aufgrund der kurzen Anfahrt traf der ELRD gemeinsam mit dem Führungsfahrzeug der FF Schnaittach zuerst an der Einsatzstelle ein. Während die Feuerwehr den weiteren Anfahrtsweg per geländegängigem KdoW erkundete, begab sich der ELRD fußläufig zur Einsatzstelle, welche sich etwa 600 Meter im Wald befand. Da die Örtlichkeit über einen Waldweg gut zu befahren war, entschied man sich, den Schnaittacher RTW und das Laufer NEF direkt die Einsatzstelle anfahren zu lassen und alle weiteren nachrückenden Kräfte im Bereitstellungsraum warten zu lassen, bis eine fundierte Lage vorliegt. Vor Ort ergab sich dann für den ELRD folgendes Bild: beim Entatsten eines bereits gefällten Baumes drehte sich dieser und klemmte den 85-jähren im Bereich des rechten Unterschenkels ein. Nach Rücksprache mit dem Einsatzleiter der Feuerwehr sollte eine Befreiung mittels Hebekissen vorgenommen werden. Diese war jedoch nicht nötig, da der Baumstamm von zwei Helfern vor Ort kurz angehoben werden konnte und damit die Einklemmung beseitigt werden konnte. Nach eingehender Untersuchung und Versorgung durch RTW und Notarzt wurde der Patient zum RTW verbracht und unter notärztlicher bodengebunden in eine Spezialklinik transportiert. Durch den Unfall zog sich der Mann schwere Verletzungen im Bereich des Unterschenkels zu. Hierbei hatte er jedoch Glück im Unglück, keine weiteren Verletzungen davon getragen zu haben. Der ELRD übernahm vor Ort die Koordination und Absprache mit den Kräften der Feuerwehr, übernahm die Klinikabklärung bzw. das Transportziel und unterstützte die Kräfte des Rettungsdienstes bei der Patientenversorgung. Der zweite RTW, sowie die Bergwacht wurden an der Einsatzstelle nicht benötigt und konnten den Bereitstellungsraum nach kurzer Zeit wieder verlassen.
Für den Einsatzleiter Rettungsdienst endete der Einsatz nach etwa einer Stunde.


Die zweite Alarmierung des Tages führte den ELRD in den Veldener Ortsteil Vorra. Hier war der Integrierten Leitstelle ein Gasaustritt im Freien gemeldet worden. Auf Anfahrt erfolgte die Information, dass es sich um zwei Gasflaschen handeln solle, wovon eine bereits explodiert sei. Detailliertere Informationen über eine genaue Personenzahl oder etwaige Verletzungsmuster lagen zu diesem Zeitpunkt noch nicht vor. Neben dem ELRD waren von rettungsdienstlicher Seite aus der RTW aus Hersbruck, der Nürnberger Rettungshubschrauber Christoph 27, sowie der First Responder der FF Vorra alarmiert. Da sich die Einsatzstelle in einem eng bebauten Wohngebiet befand, entschied man sich den RTH am Sportplatz in Vorra landen zu lassen und dort von der Hersbrucker RTW-Besatzung aufnehmen zu lassen, um dann gemeinsam die Einsatzstelle anzufahren. Zeitgleich mit der ersten Rückmeldung durch die Feuerwehr setzte Christoph 27 zur Landung an. Laut der ersten Lage vor Ort gab es keine Verletzten zu beklagen. Auch war kein weiteres Eingreifen seitens der Feuerwehr nötig, sodass die alarmierten Einheiten des Rettungsdienstes nicht mehr tätig werden mussten und zum Standort zurückkehren konnten. Für den Einsatzleiter Rettungsdienst endete der Einsatz nach einer Stunde.


Kaum befand sich der ELRD im Status 2 erfolgte gegen 16 Uhr die nächste Alarmierung durch die ILS Nürnberg. In Altensittenbach, einem Ortsteil von Hersbruck, meldeten Passanten über Notruf eine Rauchentwicklung im Bereich eines Bauernhofes, woraufhin die Integrierte Leitstelle zwei RTWs aus Hersbruck und Altdorf, das Laufer NEF, sowie den diensthabenden ELRD zur Einsatzstelle entsandte. Aufgrund des Einsatzstichwortes „Brand landwirtschaftliches Anwesen“ wurde auch von Seiten der Feuerwehr eine Vielzahl an Einsatzkräften alarmiert. Bereits auf Anfahrt wurde nach Rücksprache mit der ILS ein Bereitstellungsraum weitab des Schadensobjektes definiert, um die anrückenden Kräfte der Feuerwehr nicht zu behindern und etwaige Anfahrtswege für die Drehleiter und wasserführende Fahrzeuge frei zu halten. Bereits nach kurzer Zeit erfolgte die erste Rückmeldung des Hersbrucker RTWs, dass es sich um den Brand einer etwa 500m² großen Freifläche handelt. Nach Rücksprache mit ILS und ersteintreffendem RTW wurde der Altdorfer Rettungswagen an der Einsatzstelle nicht benötigt und konnte die Alarmfahrt abbrechen. Bei Eintreffen des ELRDs am Schadensobjekt war das Feuer bereits unter Kontrolle bzw. aus und Nachlöscharbeiten fanden statt. Da diese noch unter umluftunabhängigem Atemschutz durchgeführt wurden, verblieb der RTW vorerst zur Absicherung der weiteren feuerwehrtechnischen Arbeiten an der Einsatzstelle. Im Verlauf wurde dem Rettungsdienst der etwa 80-jährige Besitzer des Gartengrundstücks zugeführt. Dieser war wohl initial etwa 20 Minuten der extremen Rauchentwicklung und Flammenausbreitung ausgesetzt. Bei den Rettungsmaßnahmen durch Kräfte der Feuerwehr hatte er sich mittelschwer am Arm verletzt und sich in Folge der längeren Expositionszeit eine schwere Rauchgasintoxikation zugezogen. RTW-Besatzung und Laufer Notarzt übernahmen die weiter, teilweise intensivmedizinische, Behandlung des Patienten, während der ELRD über die ILS ein Intensivbett für den Mann abklären lies. Vor Transportbeginn erfolgte noch ein Arzt-Arzt-Gespräch mit dem Dienstarzt der Intensivstation des nahen gelegenen Krankenhauses, welchem der Patient letztlich unter notärztlicher Begleitung zugeführt wurde. Bei Transportbeginn waren die Löschmaßnahmen der Feuerwehr beendet, sodass auch die Arbeit des ELRDs an der Einsatzstelle beendet werden konnte. Die Brandursachenermittlung übernahm indes die PI Hersbruck. Nach eineinhalb Stunden konnte durch den Einsatzleiter Rettungsdienst „Einsatzende“ an die Integrierte Leitstelle gemeldet werden.


Die Verschnaufpause für den ELRD des Nürnberger Landes währte an diesem Tag nur kurz, ehe ihn die Integrierte Leitstelle am Abend gegen 20:15 Uhr telefonisch über einen bereits laufenden Feuerwehreinsatz im Schnaittacher Ortsteil Reingrub informierte. Im Bereich einer Hackschnitzelheizung war es zu einem Schwelbrand gekommen, welcher sich auf den Hackschnitzelbunker ausgebreitet hatte. Der initial alarmierte RTW aus Velden forderte nun einen zweiten RTW zur Absicherung der Einsatzkräfte der Feuerwehr, welche mit mehreren Trupps unters schwerem Atemschutz Löschmaßnahmen durchführten, nach, da er selbst zwei Patienten mit einer leichten Rauchgasintoxikation zu versorgen und betreuen hatte. Infolgedessen wurde durch die ILS auch der diensthabende ELRD an die Einsatzstelle entsandt. Nach Rücksprache mit diesem erfolgte die Alarmierung der ehrenamtlichen Unterstützungsgruppe Rettungsdienst der BRK Bereitschaft Schnaittach, welche den zweiten RTW für die Einsatzstelle in Reingrub stellte.
Vor Ort ergab sich für den ELRD folgende Lage: im Bereich der Förderschnecke der Hackschnitzelheizung eines landwirtschaftlichen Anwesens war es zu einem Brandereignis gekommen, welches auf die im Hackschnitzelbunker gelagerten Hackschnitzel übergegriffen hatte. Zwei männliche Bewohner hatten Löschversuche unternommen und sich in deren Folge eine mittelschwere Rauchgasvergiftung zugezogen. Diese wurden bei Eintreffend des ELRDs durch die Besatzung des Veldener RTWs versorgt, betreut und später dann im weiteren Verlauf einer klinischen Behandlung in einem nahe gelegenen Krankenhaus zugeführt. Nach Rücksprache mit dem Einsatzleiter der Feuerwehr vor Ort sollte ein RTW die Löscharbeiten der Feuerwehr absichern, welche mit zwei Trupps unter Atemschutz den Brand im Hackschnitzelbunker mit einem C-Rohr bekämpften und Teile der Hackschnitzel aus dem Bunker schaufelten, während mehrere Trupps unter Einsatz eines ABEK-Filters die Hackschnitzel ins Freie beförderten und auf einer nahe gelegenen Wiese ablöschten. Um kurz nach 22 Uhr konnten sämtliche Lösch- und Nachlöscharbeiten seitens der Feuerwehr eingestellt werden und der Einsatz der Kräfte des Rettungsdienstes beendet werden.


Ein Dank gilt allen an diesem Tag eingesetzten Kräften des Rettungsdienstes, der Feuerwehr und der Polizei für die stets kollegiale, kameradschaftliche und zielführende Zusammenarbeit auf Augenhöhe.

Von insgesamt 2 Personen wurden:
2 Personen versorgt und transportiert

Eingesetzte Einheiten und Fahrzeuge:
2 Rettungswagen
Einsatzleiter Rettungsdienst
Feuerwehr
Polizei


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Einsatzführungsdienst des Bayerischen Roten Kreuz, Kreisverband Nürnberger Land,
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