ELRD-Einsatzbericht

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BAB 9 FR Süden; PP Brunn , VU LKW
Einsatzzeit: 09.04.19, 12:03 bis 13:45 Uhr
Autor: März BRK

Einsatzreicher Tag für den Einsatzleiter Rettungsdienst im Nürnberger Land

Einen einsatzreichen Tag hatte der diensthabende ELRD des BRK im Nürnberger Land nach zwölf Stunden Dienst am Dienstag, 09.04.2019, hinter sich, an welchem es drei direkt aufeinander folgende Einsätze abzuarbeiten galt.

Um 11:18 erfolgte durch die ILS Nürnberg die Alarmierung von Kräften der Feuerwehr, der Wasserwacht, sowie zweier RTWs und einem NEF nach Großbellhofen zum Wasserrettungseinsatz. Spaziergänger hatten in einem Weiher eine im Wasser treibende Person entdeckt und daraufhin umgehend den Notruf abgesetzt. Die Freiwilligen Feuerwehren aus Schnaittach, Großbellhofen und Germersberg übernahmen sofort nach ihrem Eintreffen die Personenrettung mittels Schlauchboot und Spineboard. Leider konnte die Person nur noch tot geborgen werden. Hierbei handelte es sich um den seit 28.03.2019 als vermisst geltenden 87-jährigen Rentner aus Schnaittach. Nach Rücksprache mit dem Einsatzleiter der Wasserwacht wurden die anfahrenden Kräfte des Wasserrettungszuges abbestellt. Die beiden RTWs, sowie das NEF konnten sodann aus dem Einsatz entlassen werden und die Einsatzstelle wurde an die Kollegen der zuständigen Polizeiinspektion Lauf übergeben.

Noch während dieses ersten Einsatzes ereignete sich auf der Bundesautobahn A9 in südlicher Fahrtrichtung kurz vor dem Parkplatz Brunn ein Verkehrsunfall zwischen einem Transporter und einem LKW. Hier wurden fünf Personen mitunter schwer verletzt. Nach ersten Erkenntnissen hatte der Fahrer des Transporters einen langsameren, vorausfahrenden LKW übersehen und war mit hoher Geschwindigkeit auf diesen aufgefahren. Aufgrund eines weiteren Mitteilers, welcher einen Verkehrsunfall in nördlicher Fahrtrichtung mit einem LKW meldete, alarmierte die ILS Nürnberg neben dem zuständigen ELRD aus dem Nürnberger Land auch den diensthabenden Einsatzleiter Rettungsdienst aus der Stadt Nürnberg. Diese Meldung stellte sich letztlich als falsch heraus, da der Mitteiler vom Verkehrsunfall in Fahrtrichtung Süden ausging. Da der Nürnberger ELRD beim Eintreffen des Landkreis´ ELRDs bereits die Einsatzführung übernommen hatte, einigte man sich darauf, dass die Einsatzleitung nun bei diesem verbleibe und der Einsatzleiter aus dem Nürnberger Land unterstützend zuarbeite. Bei diesem Einsatz wurden zwei Männer mittleren Alters schwer, ein Patient mittelschwer, sowie zwei Personen leicht verletzt. Die beiden schwerverletzten Männer wurden in nahe gelegene Krankenhäuser der Maximalversorgung transportiert. Zwei Patienten wurden ebenfalls in umliegende Krankenhäuser verbracht. Ein Patient verblieb an der Einsatzstelle. Insgesamt waren bei diesem Einsatz zwei bodengebundene Notärzte, der RTH Christoph 27, sowie sechs RTWs im Einsatz.

Auf Rückfahrt von diesem Einsatz erhielt der ELRD den nächsten Einsatzauftrag durch die ILS Nürnberg. Erneut ging es auf die BAB 9 in südlicher Fahrtrichtung. Am Ende des Rückstaus durch den vorausgegangenen Verkehrsunfall hatte ein LKW-Fahrer das Stauende übersehen und war ungebremst auf einen vorausfahrenden Sattelzug aufgefahren. Hierbei wurde der LKW-Fahrer schwerst verletzt in seiner Fahrerkabine eingeklemmt. Hierzu alarmierte die ILS Nürnberg um 13:45 Uhr neben den Feuerwehren aus Heuchling und Lauf, zwei RTWs und ein NEF. Der Einsatzleiter Rettungsdienst traf zeitgleich mit den beiden RTWs und dem NEF ein. Die RTW-Besatzung des ASB Velden übernahm die Versorgung und Betreuung des leicht verletzten LKW-Fahrers, auf dessen Gespann der hintere LKW aufgefahren war. Die Besatzung des BRK-RTWs aus Lauf versorgte gemeinsam mit dem Notarzt aus Hersbruck den schwer verletzten und eingeklemmten LKW-Fahrer. Nach Rücksprache mit dem Einsatzleiter der Feuerwehr wurde durch den ELRD ein weiterer RTW zur Absicherung der technischen Rettung durch die Feuerwehr an die Einsatzstelle nachgefordert. In enger Absprache mit dem Hersbrucker Notarzt fiel die Entscheidung für eine schnelle Rettung des Lastkraftwagenfahrers. Während die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr die technische Rettung vornahmen, wurde der Patient durch Notarzt und RTW-Team, soweit es möglich war, erstversorgt, stabilisiert und betreut. 30 Minuten nach Alarmeingang konnte durch den ELRD an die ILS „Person befreit“ gemeldet werden. Während der technischen Rettung hatte der ELRD über die integrierte Leitstelle bereits den Schockraum des nächst gelegenen Krankenhauses der Maximalversorgung über das zeitnahe Eintreffen des schwerst verletzten Patienten vorverständigen lassen, sodass nach Befreiung und Untersuchung des Patienten genauere Verdachtsdiagnosen übermittelt werden konnten. Durch den heftigen Aufprall und die Deformation des Führerhauses hatte sich der 35-jährige Mann erhebliche Verletzungen des linken Handgelenks, eine schwere Thoraxverletzung, sowie schwerste Mehrfachverletzungen der beiden Beine zugezogen. Nach eingehender Untersuchung, und Versorgung im RTW erfolgte durch den Notarzt die Intubation des Patienten. Im Anschluss verbrachte die RTW-Besatzung den Patienten unter notärztlicher Begleitung in die vorverständigte Klinik. Der zweite Patient verblieb leicht verletzt an der Unfallstelle. Die Besatzung des Schnaittacher RTWs, welcher zur Absicherung der Arbeiten durch die Feuerwehr nachalarmiert worden war, musste nicht eingreifen und konnte nach Abschluss der Rettungs- und Bergemaßnahmen die Einsatzstelle verlassen. Nach insgesamt drei Einsätzen und fast sechs Stunden Einsatzdauer endete der letzte Einsatz am heutigen Tag für den diensthabenden „Rot Kreuz Nürnberger Land 7“ gegen 16:00.

Von insgesamt 5 Personen wurden:
1 Person wurde versorgt und entlassen
4 Personen versorgt und transportiert

Eingesetzte Einheiten und Fahrzeuge:
6 Rettungswagen
2 Notärzte
1 Rettungshubschrauber
Einsatzleiter Rettungsdienst
Feuerwehr
Polizei


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Einsatzführungsdienst des Bayerischen Roten Kreuz, Kreisverband Nürnberger Land,
Henry-Dunant-Str. 1, 91207 Lauf

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