ELRD-Einsatzbericht

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B14 AS Lauf Nord , Verkehrsunfall Person eingeklemmt
Einsatzzeit: 02.04.19, 21:28 bis 24:00 Uhr
Autor: März BRK

Am Abend des 2. April ereignete sich auf der B14 zwischen den beiden Autobahnauffahrten Lauf Nord ein schwerer Verkehrsunfall mit zwei PKW. Aufgrund einer ersten Meldung alarmierte die ILS Nürnberg primär einzig den RTW des ASB Lauf mit dem Stichwort „RD1- Verkehrsunfall“. Mit Eintreffen des Rettungswagens stellte sich der Besatzung folgende Lage dar: auf gerader Strecke kam es zu einem Frontalzusammenstoß zwischen einem PKW und einem Transporter. Der PKW-Lenker, ein 21-jähriger Röthenbacher, war im PKW im Fußbereich eingeklemmt, sein 22-jähriger Beifahrer war hingegen nicht im Fahrzeug eingeklemmt und konnte dieses selbstständig verlassen. Er wurde durch die Rettungswagenbesatzung während der ersten Erkundung als potentiell kritisch eingestuft. Der PKW wurde durch die Kollision auf die Leitplanke geschleudert und kam dort mit der Hinterachse auf dieser zum Stehen. Der 43-jährige Fahrer des Transporters konnte sein Fahrzeug ebenfalls eigenständig verlassen und wurde als eher leicht verletzt triagiert. Aufgrund dieser beschriebenen Lage erfolgte die Nachalarmierung eines weiteren RTWs, eines Notarztes, des diensthabenden ELRDs, sowie der Feuerwehr zur Personenbefreiung.
Um 21:28 erfolgte sodann die Alarmierung der nachgeforderten Kräfte. Nach Eintreffen des Schnaittacher BRK RTWs setzte dieser eine erneute Lagemeldung ab und forderte ein weiteres Fahrzeug, sowie einen weiteren Notarzt nach.
Bei Ankunft des Einsatzleiters Rettungsdienst an der Einsatzstelle war der PKW-Lenker durch die Feuerwehr befreit und wurde in den Schnaittacher RTW verbracht. Der 22-jährige Sozius befand sich im RTW des ASB und war bereits durch den Notarzt Altdorf intubiert. Der Notarzt diagnostizierte ein schweres Thorax-, sowie Abdominaltrauma und diverse Traumata der unteren Extremitäten.
Da der zweite Notarzt aus Pegnitz aufgrund der langen Anfahrt noch nicht an der Einsatzstelle eingetroffen war, übernahm der Altdorfer Notarzt auch die Versorgung des zweiten Patienten. Hier stellte sich in einer ersten, Überblick verschaffenden, schnellen Traumauntersuchung der Verdacht auf ein Abdominal- und Beckentrauma, sowie eine mehrfach offen frakturierte Extremitätenverletzung dar. Im weiteren Verlauf übergab der Altdorfer Notarzt diesen Patienten an seinen, mittlerweile an der Einsatzstelle eingetroffenen, Kollegen aus Pegnitz.
Der dritte Patient wurde unterdessen mit eher leichten Verletzungen im KTW aus Altdorf versorgt. Die KTW-Besatzung kümmerte sich später eigenständig um die Abklärung einer Zielklinik.
Der ELRD übernahm mit Eintreffen an der Unfallstelle die Einsatzleitung und kümmerte sich umgehend darum, über die ILS Nürnberg für die beiden schwerverletzten Patienten zwei Schockräume abzuklären. Innerhalb kürzester Zeit kam von der ILS die Rückmeldung, dass ein Krankenhaus der Maximalversorgung in der näheren Umgebung einen Patienten zur Erstversorgung aufnehmen würde, dieser aber im Anschluss weiterverlegt werden müsse, da das Haus über keine chirurgischen Intensivbettenplätze mehr verfüge. Aufgrund der Tatsache, dass der Patient im Schnaittacher RTW auf keine maximalinvasive Therapie angewiesen war, wurde diesem die oben genannte Zielklinik zugeteilt. Kurz darauf verließ der Schnaittacher RTW die Einsatzstelle und verbrachte den Patienten unter notärztlicher Begleitung in die vordefinierte Zielklinik.
Für den zweiten Patienten gestaltete sich die Schockraumabklärung etwas schwieriger: ein weiteres Klinikum der Maximalversorgung konnte vorbehaltlich einen weiteren Schockraum stellen. Aufgrund der weiteren Entfernung und der Tatsache, dass die Aufnahme noch nicht gesichert zugesagt werden konnte, erfolgte nach Rücksprache mit dem Pegnitzer Notarzt die Nachforderung eines Hubschraubers, woraufhin die ILS Nürnberg den nachtflugtauglichen ITH Christoph Nürnberg zur Einsatzstelle entsandte.
Im Anschluss informierte der ELRD den Einsatzleiter der Feuerwehr über den in Kürze an der Einsatzstelle eintreffenden ITH. Gemeinsam wurde ein Landeplatz auf einem nahe gelegenen Sportplatz ausgewählt und durch die Feuerwehr ausgeleuchtet.
Mit Eintreffen des ITH am Landeplatz erfolgte die Übergabe des Patienten an die Hubschrauberbesatzung. Der mittlerweile als äußerst kritisch eingestufte Patient wurde weiter durch die Besatzungen des RTWs, des ITHs und dem bodengebunden Notarzt maximalintensivmedizinisch versorgt. Aufgrund seines kritischen, instabilen Gesundheitszustandes entschied man sich gemeinsam, den Patienten nun bodengebunden in die vorverständigte Klinik zu transportieren.
Im Verlauf des Einsatzes wurde durch die Polizei die PSNV verständigt, um die mittlerweile an der Einsatzstelle eingetroffenen Eltern eines PKW-Insassen zu betreuen und um später gemeinsam mit der Polizei den Eltern des anderen schwerverletzten Patienten die Unfallmitteilung zu überbringen.
Nachdem alle Patienten ihrer vorverständigten Zielklinik zugeführt waren, endete der Einsatz um 24 Uhr für den diensthabenden Einsatzleiter Rettungsdienst.


Von insgesamt 3 Personen wurden:
3 Personen versorgt und transportiert

Eingesetzte Einheiten und Fahrzeuge:
2 Rettungswagen
1 Krankenwagen
2 Notärzte
1 ITH
1 PSNV
Einsatzleiter Rettungsdienst
Feuerwehr
Polizei


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Einsatzführungsdienst des Bayerischen Roten Kreuz, Kreisverband Nürnberger Land,
Henry-Dunant-Str. 1, 91207 Lauf

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